Erstes Resümee

Hallo an alle!

Jetzt ist es bereits eine ganze Weile her, dass ich euch meine Gedanken zu Dancing Stars und meinem Erleben mitteile. Ich hatte irgendwie keine Muse und wollte die vergangene Zeit erst mal sitzen lassen. Jetzt gerade sitze ich in einem Cafe in Wien und bin sozusagen wieder da! Was mache ich hier? Ich komme zum Dancing Stars Finale! Letzte Woche hatte ich ja noch einen kurzen Gastauftritt in der Live Sendung und tanzte mit den anderen Profitänzern eine Showeinlage. Es machte voll Spaß einmal als Profi zusammen mit den anderen auf der Bühne zu stehen. Wir tanzten Jive als Gruppentanz, bei dem jedes Paar eine kurze Soloeinlage brachte. Ich tanzte mit Lenka. Es ist eine tolle Energie wenn wir Profis zusammen trainieren. Wir haben einen Nachmittag Zeit zum Proben und auf geht’s.

Diese Woche ist wieder alles im DS Stil. Proben und warten, warten und Proben. Ist klar, wenn so viele Paare koordiniert werden müssen, braucht es einfach länger bis alles passt. Die Hauptaufmerksamkeit liegt dabei auf den drei Finalpaaren. Um sie geht es schließlich bei dieser letzten Sendung und ihre Vorbereitungen haben höchste Priorität.  Die drei Finalistenpaare erlebe ich – jetzt nach 11 Sendungen – richtig erschöpft. Drei Tänze in einer Woche vorzubereiten ist Wahnsinn, gehört aber nun mal zum Job. Da ist unser „Ausgeschiedenenmedley“ ein regelrechter Spaziergang dagegen! Jedes, der  ausgeschiedenen Paare tanzt einen kurzen Teil des Lieblingstanzes (vorzugsweise des Tanzes, mit dem man ausgeschieden ist) und die Proben für dieses (intern nennen wir es auch) „Loser“-Medley dauern nur ein paar Stunden. Jedes Paar ist für die eigene Passage selber verantwortlich, aber wie wir auf die Fläche kommen und wie wir diese wieder verlassen, ist ein wesentlicher Inhalt der Proben. Am Ende gibt es noch ein gemeinsames Schlussbild, welches auch gestellt und abgestimmt werden muss, aber im Großen und Ganzen war´s das. Den Rest der Zeit warten wir und sind „bereit“!

Unser Ausscheiden (Doris und mich meine ich damit) aus der Sendung kam heuer für mich nicht unerwartet, aber am Tag des Geschehens war ich trotzdem ein wenig überrascht. Ich war noch nie so früh draußen und dieser neue Blickwinkel auf die Sendung Dancing Stars war wieder eine interessante Erfahrung. Draußen zu sein bedeutet, eine Pause zu haben bis etwas Unerwartetes dazwischen kommt, wie die Showeinlage letzte Woche, oder das Finale da ist und wir alle gemeinsam noch einmal Auftreten! Inzwischen bekam ich als Außenstehender das Geschehen aus der Ferne mit und sammelte Eindrücke. Meine eigenen Eindrücke, aber auch die vielen Statements anderer Menschen. Diese könnten unterschiedlicher nicht sein. Ich sags euch, im Geschehen, also während der aktiven Teilnahme bei Dancing Stars, bekomme ich so wenig mit. Ich lese natürlich gerne die Nachrichten die ich so bekomme, aber mir bleiben all die Statements und Meinungen der Dancing Stars ZuseherInnen irgendwie fern. Zum Beispiel haben mir Menschen erzählt, wie toll sie es

finden, dass Menschen mit wenig Talent auch die Möglichkeit haben weiter zu kommen und oft wenige Minuten später berichtete mir jemand anders wie schrecklich Dancing Star geworden ist, denn immer öfters kommen Menschen mit wenig Talent weiter und andere scheiden aus. Für mich sind solche Situationen sehr interessant! Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht hinzuhören und wenig Input zu den Statements zu geben um möglichst viele unbeeinflusste Eindrücke zu erhalten. Mein Ergebnis bis jetzt ist: Es gibt so viele Meinung wie es Menschen gibt, die diese Meinungen kreieren und äußern. Das wissen wir ja ohnehin alles, oder?! Aber es im praktischen Leben vor Augen geführt zu bekommen ist immer wieder interessant. Ich bin dann auch gerne dazu verleitet einige Aussagen zusammenzufassen und mache daraus eine allgemein gültige Theorie. So nach dem Motto: „Aha, so ist es also.“ Oder: „…so funktioniert es wirklich.“ Schnell erkenne ich, dass es meine eigenen Interpretationen darüber sind wie ich die Dinge um mich wahrnehme, denn kurz nachdem ich eine Theorie zusammengebaut habe kommt meistens ein Statement von irgendjemand, welches überhaupt nicht in die eben kreierte Geschichte passt:)! Finde ich mich in diesem Gedankenkreisgang wieder bemerke ich, dass es höchste Zeit ist diesen wieder zu verlassen und ich versuche die Dinge um mich herum einfach wahr zu nehmen. Dieses Reflektieren und Betrachten der Dinge nenn ich Üben! Solche Situationen sind regelrechte Trainingseinheiten für meinen Geist und die Tatsache, dass ich erst mitten im Geschen drin bin (also in der aktuellen Staffel mittanze) und plötzlich das Geschen von „draußen“ betrachten kann (nach meinem Ausscheiden), macht daraus eine perfekte Übungssituation. Ich stelle mir bei so gegensätzlichen Aussagen auch mal gerne selbst die Frage, wie man die Sendung wohl anders gestalten könnte?! Ich komme aber zum Schluss, dass es niemals ein Profil sein/geben wird, welches für alle ZuseherInnen gleichermaßen passt und dass es ja gerade diese Auf und Abs sind, die für Spannung und Gesprächsthematik sorgen!

Heuer war ja bereits nach der vierten Runde das Ende erreicht.  Und ist es erst mal vorbei, geht das endgültige Ausscheiden schnell. Ich verhafte mich noch kurz in Gedanken, dass ich so gerne noch Dieses oder Jenes mit Doris gezeigt hätte, aber draußen bedeutet für mich auch wirklich vorerst Ende. Am nächsten Tag räume ich die Garderobe und verabschiede mich vom Team. Ich erledige was zu erledigen ist und fahre Heim. Jedes Heimkommen, vor dem definitiven Ende der aktuellen Staffel, ist ein freudiges Ereignis. In den letzten beiden Jahren war es ja so, dass ich einmal in der siebten und einmal in der achten Sendung ausgeschieden bin, und da ist dann nicht mehr viel Zeit zum Heimfahren und dort bleiben. Heuer war das anders. Ich hatte fünf Wochen lang kein DS Tanztraining und konnte mich Daheim auf so viele andere Dinge konzentrieren. Erstmal genoss ich die freie Zeit und erholte mich. Dann hatte ich Zeit für das ein oder andere Projekt und letztlich kam mir die sendungsfreie Zeit so kurz vor, dass ich jetzt, in der letzten Sendungswoche erstaunt feststellte, dass ich noch immer keinen Blog geschrieben habe;)!

Jetzt: genieße ich noch die letzten Tage. Ich führe Gespräche über alle möglichen Erlebnisse mit den anderen TeilnehmerInnen und lasse das Studio, die Probenräume und den Fernsehalltag noch ein bisschen auf mich wirken. Ich sage auf Wiedersehen. Vielleicht sehen wir uns ja im nächsten Jahr wieder!

Wie alles zu Ende ging, werde ich euch erzählen und bis dahin sende ich euch einen Gruß aus Wien!

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