Hallo an alle!
Der letzte Freitag war für uns ein ziemlich relaxter Tag. Ich möchte nicht sagen, dass wir nicht nervös waren, aber wenn die Möglichkeit auszuscheiden nicht besteht, dann ist es irgendwie entspannter. Dann kommt der reine Spaß am Tanzen zum Ausdruck! Yeah!
An so einem Tag (im Grunde ist das bei mir immer so) habe ich aber sehr viel Zeit zum Beobachten und Nachdenken und da ist mir ein Gedanke gekommen, den ich euch erzählen möchte. Ich habe in meinem letzten Eintrag und auch in vielen anderen Statements immer wieder erwähnt, dass das Tanzen sehr verändernd auf einen Menschen wirken kann. Das denke ich auch weiterhin. Allerdings kommen mir noch (ergänzend) andere Gedanken in den Sinn, die jene – anscheinend durchs Tanzen bedingte – magischen Veränderungen ergeben. Anders als in lebensalltäglichen Veränderungs-situationen bin ich bei Dancing Stars dazu verdonnert durchzuhalten, bis ich sozusagen „rausgewählt“ werde. Ich meine damit, dass es nicht möglich ist einfach aufzuhören, was ja sonst im Leben oft sehr leicht fällt. Härter noch: ich entscheide mich im Vorfeld dazu (durch meine Zusage und das Unterzeichnen des Vertrages) eine bestimmte Zeit lang (mindestens 6 Wochen und längstens 15 Wochen) an mir zu arbeiten. Dazu kommt, dass ich mich bereit erkläre in regelmäßigen Abständen das Erlernte zur Schau zu stellen und zudem dabei noch bewertet zu werden. Ob jeder/jede sich das im Vorfeld genauso bewusst macht (und ich meine dabei die prominenten Tanzschüler¬Innen im selben Maße wie auch die Profi-TanzlehrerInnen) weiß ich natürlich nicht. Das bezweifle ich auch. Aber es bleibt wie es ist: eine intensive Zeit, in der ich mich ob bewusst, oder unbewusst mit mir selbst und anderen Menschen beschäftige. Warum schreibe ich diese Situation so ausführlich nieder? Das will ich euch sagen! Denn mir fallen genügend Situationen ein in denen ich mich auf eine intensive Reise der Veränderung begeben habe, aber oft nicht wirklich dran geblieben bin. Geht’s euch nicht auch so? Oft wird aus einem Vorhaben ein Versuch, ein ich möchte gern, ein nächstes Mal.
Die Situation dort im ORF ist echt besonders. Dort zwingen Zustände wie Demotivation, Hilflosigkeit, Streit, oder andere Formen von Verhalten niemanden in die Knie. Sie machen das (dortige) Leben zwar ein wenig anstrengender, aber weder körperliche Verletzung noch emotionale Tiefen können ein Aufhören erzwingen! Alle bleiben dran. Und so sehr ich heute auf die Palme gebracht wurde, morgen stehe ich wieder pünktlich zum „an mir arbeiten“ (also zum Training) bereit. Warum das so ist, also was dieses Durchhalten auslöst, möchte ich jetzt nicht ergründen. Zumindest nicht in diesem Eintrag. Mir reicht alleine die Tatsache dieses hartnäckigen Dran-bleibens der dort teilnehmenden Menschen. Ich denke, dass diese Situation einen Menschen tatsächlich anhaltend verändern kann. Das der Tanz dabei eine (vielleicht) spirituelle Komponente darstellt ist gewiss, aber dennoch komme ich nicht umher zu glaube, dass es eben dieses „bei der Sache bleiben“ ist, was einen Menschen tief berührt.
Was will ich damit sagen? Die Show ist eine Unterhaltungssendung – so viel steht fest. Mehr oder weniger Tanzneulinge werden auf‘s Parkett geführt und deren Entwicklung zur Schau gestellt. Aber es passiert eben auch noch mehr. Immer wieder sieht man nachhaltige, echt großartige Veränderungen. Ich mache das hier zum Thema, weil ich euch erzählen möchte, dass solche Sachen auch im normalen Leben passieren können. Ich denke dabei an ein Gespräch mit einen der Promidamen, einmal nach dem Training in einem Café. Sie klagte mir ihr Leid. Alles sei so anstrengend, nichts klappt wirklich und ihr Tanzpartner ist auch nicht immer leicht und angenehm. Nach einem längeren Gespräch kam es allerdings zu einer Kernaussage deren Inhalt die Tatsache bezeugte, dass sie am nächsten Tag, egal wie es ihr auch damit geht, beim Training erscheinen wird und mit der vorherrschenden Situation klar kommen muss. Ich motivierte sie dahingehend diese Situation als Chance anzuerkennen. Als Chance an sich zu arbeiten. Ich wies sie darauf hin, dass dieses „immer weiter machen“ etwas Besonderes ist. Eine Besonderheit, die in den vier Wänden der Dancing Stars Probenräumen passiert. Zugleich aber erkannte ich die Tatsache, dass diese Gegebenheit auch in meinem alltäglichen Leben stattfinden kann. Es geht nicht unbedingt darum, Tanzen zu lernen. Es geht vielmehr darum, an einer Sache wirklich dran zu bleiben, selbst wenn es Schwierigkeiten bereitet. Und jeder/jede die das Profil Dancing Stars kennt weiß, dass es funktionieren kann. Wissen wir doch längst schon, könnt ihr euch jetzt denken. Klar, ist ja ein alter Hut: willst du was erreichen, bleib dran. Aber es fällt einfach leichter, wenn es praktische Beispiele dafür gibt, wie in unserem Fall bei Dancing Stars. In den meisten Fällen dort sind wir alle mit Schwächen von uns konfrontiert. Schwächen, denen man in dieser mehr oder weniger „Extremsituation“ nicht ausweichen kann. Schwächen eben, welche – habe ich mich erst mal mit ihnen auseinandergesetzt – zu Stärken werden können.
Zusammenfassend ist meine Aussage folgende: nicht ausschließlich das Tanzen lernen macht den Erfolg einer sichtlichen Veränderung aus. Es geht – meiner Meinung nach – viel mehr um das Ausharren, Durchalten, Dran bleiben. An welcher Sache/Tätigkeit auch immer. Sich von einer Idee inspirieren zu lassen und dieselbe durch kontinuierliche Aktivität weiterverfolgen!
Einen Gruß
G
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