Hallo an alle!
Die heutigen zwei Stunden sind regelrecht verflogen. Ich wollte gerade die versprochene Pause ankündigen, da hat mich unser Team (Kameramann und Redakteurin, die immer beim Training anwesend sind) daran erinnert, dass wir nur noch 10 Minuten Zeit haben. Das gibt’s doch nicht dachte ich mir, denn immerhin war das Ergebnis bis dahin: gerade stehen und das Gewicht von der einen auf die andere Seite zu verlagern. Alles im Focus, versteht sich. Ihr wisst nicht was ich mit Focus meine, hi hi…. da müsst ihr wohl mal zu einem Workshop kommen:)! Die Kids in der Volkschule Mils oder der Hauptschule Axsams zum Beispiel wissen es bereits und diese sind zwischen 8 und 14 Jahre alt. Die könnten uns Großen schon ganz schön was zeigen:)! Bis zu meiner Abreise nach Wien haben wir fleißig trainiert und an unserem Focus gearbeitet.
Auch die Jugendlichen im Verein TAfI in Wattens hatten mir bei der Balleröffnung des TAfi –Balls am 28. Jänner in Innsbruck bewiesen, dass man es mit „Focus“ echt zu was bringen kann… Wir haben hart trainiert und nun möchte ich euch nochmals – auf diesem Wege – gratulieren, ihr habt das echt Spitze gemacht!!
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Nun zurück zum Training. Nur stehen, nur Gewicht verlagern? Und Focus halten….. tja, nicht so zu denken – muss ich gestehen – fällt mir auch nicht immer leicht. Meine Einstellungen und Überzeugungen in der Arbeit mit Menschen im Trainingsbereich sind natürlich gefestigt. Da bereitet mir ein nach außen kleines Ergebnis keine Sorgen. Ich konzentriere mich nun mal als erstes auf das Fundament. Das schaut bei jedem Menschen zwar anders aus, ist aber im Grunde immer irgendwo im inneren versteckt. Ich meine damit, dass jeder Mensch eine bestimmte Art hat. Ein ich sage mal einstudiertes Konzept hat, wie er/sie sich bewegt und benimmt. Um an diesen Dinge etwas zu verändern muss man/frau viel Geduld haben und zu gleichen Maßen einfühlsam wie kreativ sein. Das wichtigste dabei ist allerdings das VERTRAUEN. Vertrauen in das eigene Tun und in die Fähigkeiten des Menschen mit dem man/frau zu tun hat!!! (Über dieses Thema schreib ich bestimmt noch einen separaten Blog!) In der Arbeit bei Dancing Stars wird diese Trainingsmethode schon unter Druck gesetzt. Hier beobachte ich beispielsweise andere Paare, die bereits nach dem ersten Training eine halbe Choreographie einstudiert haben. Das macht Druck! Noch mehr stressen kann mich aber auch die Situation, dass ich andere beim Training nicht sehe. Niemand von uns (Dancing Stars Profis) weiß wirklich was die anderen im Training machen und das stresst auf eine bestimmte weise. Ich reflektiere mich regelmäßig und achte stets darauf bei mir zu bleiben, aber bei einer Show wo es zum großen Teil ums Vergleichen geht (da in der Live-Show jedes Pärchen beurteilt und jedes Mal eines davon ausgeschieden wird), fällt mir das auch dann und wann schwer. Ja ja, das Vergleichen. Kaum beginnt man sich mit anderen zu vergleichen, führt das zu mehr oder weniger defizitären Gedanken und in dessen Folge zu unangenehmen Gefühlen. Ich meine damit, dass in der Tätigkeit Vergleichen immer auch ein in Bezug setzten steckt und ich beobachte dabei, dass dieses in Bezug setzen oft dazu führt, dass man sich einbildet zu spät zu sein, zu langsam zu sein, zu schnell zu sein, zu klein zu sein, zu groß zu sein, etc… Im Grunde führt dies zu einem Denkfehler der uns glauben lässt, ja es uns regelrecht fühlen lässt, etwas nicht so gut zu machen wie man das bei jemand anders erlebt. Ich schreibe solche Erlebnisse in mein Gedankenbuch, erzähle es euch hier in diesem Blog, oder diskutiere es zum Beispiel mit Tanja. Das hilft, denn wie gesagt glaube ich, dass es sich um einen Denkfehler handelt, wenn man denkt etwas falsch, oder richtig, oder besser, oder schlechter zu machen. Durch fleißiges Reflektieren, Aufschreiben und Diskutieren schaffe ich es, solche Denkfehler mittlerweile in kürzester Zeit zu beseitigen. Ich sage es euch, dass ist soooo wichtig, denn es hilft mir hinter meiner Sache zu stehen und vor allem dieser auch treu zu bleiben.
Das war jetzt aber ein weiter Bogen um euch zu erzählen, dass wir in zwei Stunden bereits geschafft haben stehen zu lernen und dabei das Gewicht bewusst zu verlagern:)! Ich denke dass Nora ein großes Stück Arbeit (mit mir) vor sich hat. Ich verlange von ihr ihre Gesten und Bewegungen auf ein Minimum zu reduzieren und eben mal lediglich ihren Körper von links nach rechts, oder nach vor und zurück zu bewegen. Ohne Schnörkel, ohne zusätzliche Bewegungen dabei auszuführen. Einfach und natürlich. Ich habe ihr dabei erklärt, dass ihr Erscheinungsbild voller Ausdruck ist. Das heißt für mich, dass in jeder ihrer Bewegungen bereits viele Kleinigkeiten enthalten sind. Ein Schulterhochziehen hier, ein mit der Hüfte wackeln da. Manchmal läuft sie auf ihren Fußballen um sich in eleganteren Schritten vorwärts zu bewegen, oder bewegt zusätzlich ihren Kopf in verschiedene Richtungen. Alles dies sind Bewegungen die es nicht zulassen, hinter die äußere Hülle zu sehen. Hinter das Bild, dass ein Mensch durch seine Erscheinung von sich gibt.
In diesem Zusammenhang ist mir auch aufgefallen, dass ich in einigen Situation nicht Nora, sondern Dolly zu ihr sage. Ich fordere Beispielsweise Nora auf, bewusst auf mich zuzugehen und dann möchte ich von Dolly, dass sie ihre Hüften oder Schultern zusätzlich bewegt. Wie erkläre ich mir das?? Das klingt ja irgendwie voll schräg, aber wenn ich darüber nachdenke geht es im Training bei Dancing Stars ja darum, einem Menschen das Tanzen in der Form beizubringen, dass dieser anschließend gefestigt genug ist in der Live-Sendung das Erlernte möglichst toll zur Schau zu stellen. Tanzen lernen – wer meine Einstellung dazu kennt weiß es bereits – heißt für mich auch sich verändern und ein Stück vom innersten nach draußen zu lassen. Dolly hat eine dermaßen starke und gefestigte Art aufzutreten (echt bewundernswert) das es richtig schwer ist daran etwas zu verändern. Mein Plan ist es also, ihre bereits vorhandenen Bewegungen auf ein natürliches „Minimum“ zu reduzieren. Ich versuche dabei ihre Aufmerksamkeit ihrem Körper und ganz generell sich selbst gegenüber zu erhöhen (wir befinden uns also in der Bewusstmachen-Phase) und es somit zu ermöglichen neue, bzw. andere (tänzerische) Bewegungen zu erlernen und überhaupt erst einmal zuzulassen.
Irgendwie arbeite ich wahrscheinlich mit Nora und Dolly gleichzeitig. Sie ist zwar ein und derselbe Mensch, aber Nora steht für mich irgendwie für ihr inneres, ihr ursprüngliches und Dolly was sie alles schon gemacht und gelernt hat. Dies versuche ich zu verbinden. Nora macht natürliche und simple Bewegungsabläufe und die Dolly bitte
ich dann im richtigen Moment diese einfachen, natürlichen Bewegungen mit Glanz und Glimmer zu erfrischen. Das klingt jetzt alles womöglich weit hergeholt, aber genau solchen Dingen (wie der Tatsache dass ich ganz spontan verschiedene Namen für die ein und dieselbe Person verwende) schenke ich besondere Aufmerksamkeit, da sie mir etwas mitteilen. Sie machen mir bewusst, dass meine Aufgabe als Tanztrainer – in diesem Fall – ist: einem Menschen etwas führ ihn völlig neues zu zeigen (was ja ohnehin bereits in ihm steckt) dabei aber nicht vergessen darf, dass da bereits etwas vorhanden ist, was ich unbedingt mit aufnehmen muss.
Nora hat erwähnt, dass sie überhaupt nicht tanzen kann. Heute habe ich ihr etwas anderes bewiesen. Sie kann nicht als Tänzerin jetzt schon auf die Bühne gehen, aber sie bringt viele interessante Fertigkeiten ins Training mit, die ich als tänzerische Fähigkeiten bezeichnen würde. Eine bestimmte Zeit ruhig zu stehen und dabei die Aufmerksamkeit auf den Körper und das Sich-Nicht-Bewegen zu richten ist echt schwer. Nora macht das mit Leichtigkeit. Es bereitet ihr kein Unbehagen da zustehen und beobachtet zu werden. Mal sehen, was ich da alles aus ihr raus holen kann:)!!
Bis zum nächsten Mal. Einen Gruß
G