Hallo an alle!
Das draußen stehen: da wir bereits 7 Sendungswochen lang verschont wurden – als eines der beiden letzten Paare draußen zu stehen – hatten wir schon eine leise Ahnung, dass wir dieses Mal dran sein könnten. Nachdem wir punktemäßig auch noch genau in der Mitte lagen, kam dann auch noch eine leise Vorahnung dazu, dass es gut sein könnte die Sendung verlassen zu müssen. Als wir mit Astrid und Balasz am Ende da standen, war es natürlich klar. In dieser Situation ist es immer so extrem entspannend und zugleich auch aufregend wenn man die Namen „Mirna und Gerhard“ hört, weil dies ja bedeutet nach hinten gehen zu dürfen. Beim Ausbleiben dieser zwei Namen fehlt in der Welt, in der man sich da beim Draußen stehen befindet, einfach etwas. Auch wenn es mir total bewusst ist, dass es bei dieser Sendung um Jury und Publikum geht und dass Bekanntheitsgrad, Sympathien und wahrscheinlich auch noch vielen anderen Faktoren ausschlaggebend sind, stieg in mir das Gefühl auf versagt zu haben. Was mich auch gleich zum nächsten Thema bringt.
Ich habe so, so, so viele Nachtrichten bekommen. Wow:) das hat mich echt beeindruckt. Der Inhalt von sehr vielen, eigentlich den meisten Meldungen war: es ist eine Frechheit dass ihr draußen seid. Was das mit dem Gefühl „versagt zu haben“ zu tun hat, will ich euch sagen. Dieser Freitag war einfach nicht unser Tag. Alles ist irgendwie schief gegangen. Es gab schon in der Generalprobe einige technische und – den Ablauf betreffende – Probleme, sodass die Probe immer wieder unterbrochen werden musste (kommt eigentlich nie vor). Mirna und ich haben das übliche Auftritts-Feeling nicht wirklich aufbauen können. Ich glaube, dass das an unserer Mambo-Nummer lag, bei der wir uns von Anfang an unsicher waren. Im vorletzten Eintrag merkt man ja schon, dass es bei der Planung der Choreographie einige Zweifel gab. Unsere eigentliche Schlusspose hätte eine Requisite benötigt, die wir nicht bekommen haben, sodass wir uns im letzten Moment noch von der „Rock-hoch“ Schlusspose überzeugen ließen. Wir waren nicht richtig überzeugt von dieser Sache und haben die Rechnung ziemlich hart präsentiert bekommen. Ein erdrückender Jury-Talk hat uns trotz dem großen Lob bei der Rumba am Ende den Rest gegeben. Da ich mich nun einfach nicht gut genug Gefühlt habe und eben das Gefühl hatte, dass diese Sendung schief gelaufen ist, hat mich der Rausschmiss nicht verwundert. Natürlich kann ich es aus diesem Grund auch nicht als Frechheit bestätigen, sondern denke eher daran, dass wir es schon verdient haben. Andererseits kommen jetzt auch differenziertere Gedanken die mir wieder sagen: „Eigentlich kann man sich einen schlechten Tag auch nicht total übel nehmen. So etwas kommt schon Mal vor!“ Wie gesagt, es ist vollkommen klar, dass es bei dieser Show um viele Faktoren geht und der Wettkampf dabei eher eine untergeordnete Rolle spielt. Die „ich habe versagt“ –Gedanken motivieren mich jetzt auch wieder zu – wie ich es oft nenne – ÜBEN. Und zwar denken und fühlen üben, dass ein misslungener Auftritt oder das Ausscheiden aus der Sendung nichts mit Versagen zu tun hat. Ich erkenne dann schnell, dass ich mich sonst in meinen Gedanken verrenne und in einer Sackgasse lande. Diese Sackgasse verhindert dann auch die extrem positiven Erlebnisse der letzten drei Monate wahrzunehmen und als Erfolg zu verzeichnen.
Da ich in den letzten Tagen davon gelesen oder gehört habe, dass die „Rock-hoch“ Schlusspose das Ende bedeutet hat, muss ich auch noch kurz etwas dazu sagen. Als es bei den Einstellproben zu dieser Schlusspose gekommen ist und wir von allen Seiten motiviert wurden das auch zu machen, dass es extrem lustig sei und unbedingt zu dieser Nummer passt, entschieden wir uns dazu es einzubauen. Die letzte Idee – von der Regie – Mirnas Body auch noch mit Strass-Steinen zu beschriften, sollte der Pose den letzten Schliff geben. So viele Menschen sind unserer Unsicherheit mit den Aussagen begegnet: „Das müsst ihr unbedingt
machen. Das ist total lustig. Das könnt ihr ruhig machen!“ Alles war also klar (außer der Rest Unsicherheit, wie ich oben schon beschrieben habe). Nachdem die Jury nahezu kein einziges lustiges oder erbauendes Wort dazu verloren hatte, war alles anders. In fast jedem Interview hörte ich Aussagen von unseren Tanzkollegen wie: „Das hätte ich nicht gemacht.“ Oder Ähnliches. Wie kommt es zu so etwas, zu so einer Wende?? Denkt nur einmal daran was wäre, wenn die Jury darüber gelacht hätte? Oder wir – so wie in den letzten Sendungen – weiter gekommen wären. Dann gäbe es wahrscheinlich absolut kein Aufhebens diese Sache betreffend. Man würde vielleicht sogar in die Richtung gehen, dass es sehr frech (im Sinne von mutig) war oder einfach zum Song passend.
Umso mehr ich jetzt über unser Ausscheiden aus der Sendung nachdenke, umso mehr komme ich zur Erkenntnis, dass mein Ego natürlich bis ins Finale tanzen möchte und dann am Ende auch noch gewinnen will. Mirna geht es da ja nicht anders. Wenn ich mir aber die Tatsache bewusst mache, dass wir bei acht von zehn Sendungen aktiv dabei waren, ist das ein echt gutes Ergebnis. Mirna hat so große Fortschritte gemacht und in vielen Bereichen begonnen an sich zu arbeiten, sodass ich nur sagen kann: „Das war echt eine tolle Zeit!“ Der Job war klasse und es hat mir auch viel gebracht. Ich hatte erneut die Chance einen Einblick zu geben, wie ich arbeite und was alles passieren kann, wenn man sich seines Selbst bewusster wird und das Vertrauen in sich stärkt. Erneut muss ich das Wort „Üben“ verwenden. Ich übe nun über eine erlebte Niederlage – die durch das Ausscheiden ja im Moment im Vordergrund steht – hinwegzusehen und den tatsächlichen und wertvollen Inhalt der letzten dreieinhalb Monate zu erkennen. Das war der Text den ziemlich bald nach der Sendung verfasst habe. Jetzt, nach einigen Tagen Pause, schreibe ich ihn zu Ende:
Es ist erstaunlich, was sich in ein paar Tagen alles tut. Mirna und ich haben noch zwei Tage mental zu Ende trainiert. Ich meine damit, dass ich es für sehr wichtig halte, dass eine solche – mehr oder weniger intensive – Zeit abgeschlossen wird. Es ist fast ein wenig wie trauern, denn so ein abrupter Abbruch setzt der Psyche ganz schön zu. Dazu kommt, dass meine Art von Training (in diesem Fall Tanztraining) auch einen großen Anteil an mentaler Arbeit beinhaltet und wir ja beinahe dreieinhalb Monate intensiv miteinander trainiert haben. Mirna mit diesen Sachen einfach „alleine“ stehen zu lassen wäre unpassend. Einige Gespräche und ordnende Gedanken helfen, schnell und effizient abzuschließen. Am Montag war Mirna wieder ein richtiges Energiepaket:). Ich hatte den Eindruck, dass sie jetzt weiter in diese Richtung an sich arbeiten wird. Sie hat – meiner Meinung nach – viel gelernt, was weit über Tanzschritte hinausgeht. Unsere Trainingsmethode, die ständigen Auftritte und die vielen Situationen in denen sie über ihre Grenzen gehen mussten, haben ihre Spuren hinterlassen. Waren wir beide am Sonntag noch unsicher und traurig sagte sie einen Tag später zu mir: „Ich würde es genauso wieder machen!“ Dieser Satz zeigt mir, dass sie echt etwas verändert hat. Die extrem ehrgeizige und gewinnorientierte Mirna – die ich am Anfang kennen gelernt habe – hätte bestimmt alles bis ins letzte Detail analysieren. Sie hätte versucht zu ergründen was sie ändern müsste, um weiter nach vorne
zu kommen und so weiter. Jetzt ist alle gut. Ich meine damit nicht, dass ich nicht gerne gewonnen hätte, aber ein Ausstieg aus Dancing Stars vor dem Finale, beinhaltet auch seine Lektionen:).
Ich bin jetzt noch die meiste Zeit (bis zum 27. Mai) in Wien. Kann jetzt aber zwischendurch nach Hause fahren. Ich sage euch, dass tut gut. Anfang Mai sind Tanja und Matteo wieder nach Tirol gefahren und ich bin sozusagen alleine in Wien geblieben. An manchen Tagen kam ich mir vor, als wäre ich dort gefangen gewesen. Ich hätte mir auch nicht gedacht, das es mir mal so geht, weil ich es immer genieße an verschiedenen Orten zu sein, herumzureisen und auch mal ganz alleine für mich zu sein (das ist mir/ uns sehr wichtig). Aber unsere kleine Familie scheint einfach noch viel zu frisch zu sein. Im Moment geht alles so schnell. Matteo verändert sich fast alle drei bis vier Tage. Das zu beobachten habe ich echt vermisst. So, nun ist aber wieder gut. Ich will damit auch nur ausdrücken, dass ich es wieder sehr genieße Zeit zu Hause zu verbringen!!!
Ich danke euch nochmals für eure schönen und erbauenden Worte. Während der gesamten Sendezeit und vor allem auch jetzt, nachdem wir ausgeschieden sind. Ohne eure vielen Votings hätten wir es auch bestimmt nicht bis in die achte Sendung geschafft!!! Vielen Dank auch dafür…..das war echt KLASSE:)!!!
Ich werde euch bis zum Schluss auf dem Laufenden halten, was noch so los ist hinter den Kulissen der sechsten Staffel Dancing Stars!
Bis bald, euer
G
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