Ein herzliches Hallo an alle:)
Da bin ich wieder. Ich habe mir einige Tage frei genommen, bevor ich beginne ein Resümee zu ziehen. Umso länger ich nachdenke desto mehr Themen fallen mir ein. Das heißt: es wird wohl mehrere zusammenfassende Gedankenbeiträge geben.
Wie im letzten Text bereits angesprochen, war letzte Woche noch eine Zusammenkunft aller Teilnehmer dieser Staffel. Es war im Großen und Ganzen eine sehr gemütliche Woche mit – wie üblich – vielen Wartezeiten. Das Ganze endete in unserem Abschlusstanz, dem „Ausgeschiedenen Medley“. Noch ein letztes Mal – mit Mirna – diese kurze Tanzsequenz zu tanzen habe ich sehr genossen und zugleich war es der definitive Abschluss. Es war erstaunlich wie professionell Mirna im Tanzen geworden ist. Wir hatten eine Gruppenprobe und das war’s. Kein zusätzliches Training oder weiteres Üben war nötig. Wir machten unsere kurzen Aktivierungsübungen und holten uns die letzten Trainingsinhalte ins Bewusstsein und schon ging es los. Wow, kann ich da als stolzer Trainer nur sagen …. aber das war ja eines der Ziele:)!!
Das Bild oben zeigt eine Herde Dancing Stars, bei einem Probennachmittag. Wir hatten es uns in einer kleinen Gartenanlage im ORF gemütlich gemacht, bis wir wieder ins Studio zur Probe gingen. Wir erzählten uns Eindrücke und Erlebnisse der letzten Monate. Äußerten Bedenken, oder unangenehme Situationen, aber natürlich auch die Unmengen an angenehmen Erfahrungen. Ich konnte für mich beobachten, dass dieses Dasitzen und Warten einen echt zu Boden kommenden Effekt hatte. Wie ich bereits im letzten Text erwähnte, ist es sehr angenehm dabei zu sein, aber nicht mehr so viel Druck und Stress zu haben.
Für mich war die sechste Staffel Dancing Stars wieder einmal eine sehr „übungsreiche“ Zeit. Ich hatte die Chance viele meiner Überlegungen und Überzeugungen zu testen. Als Trainer und Choreograph konnte ich mir beweisen, dass ich es schon kann:). Ihr denkt vielleicht, dass das doch klar ist. Ein Profitänzer, der mehr als die halbe Zeit seines bisherigen Lebens tanzt und auf der Bühne steht, der packt das ja mit links! Ja, ich kann das schon bestätigen, aber ich denke folgendes darüber: meine Profession als Tänzer hat mir erst den Grundstein gelegt. Ich kann tanzen, dass weiß ich auch und eine bühnenreife Show auf die Beine zu
stellen fällt mir mehr oder weniger leicht. Tja, ich bin aber auch unsicher. Ich habe (unter den anderen Beiträgen) einmal einen Text geschrieben der von Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen handelte. Das hier ist nun ein Praxisbeispiel. Ich bin mir meiner tänzerischen Fähigkeiten zwar bewusst, aber ich muss mir immer wieder aufs Neue beweisen, dass ich auch darauf vertrauen kann. In so kurzer Zeit eine Show zu planen, zu trainieren und zu zeigen erzeugt innerlichen Stress. Neben dieser Tätigkeit noch Zeit und Muße zu haben um Fragen zu beantworten (Interviews), Bilder aufzunehmen und ganz generelle Abläufe (Probenpläne, Besprechungen, etc.) zu beachten kommt noch etwas erschwerend dazu. Es kommt immer wieder Mal vor, dass ich dann in einer Denkschleife lande, die mich unsicher macht. Das kann auch mal so weit gehen, dass ich das Gefühl bekomme es nicht zu packen. Geht sich das alles aus, überfordere ich meine Tanzpartnerin und kommt alles so an, wie ich mir das ausmale. Das sind Fragen die destabilisieren. Zurück zum Üben. Das konnte ich üben! Das durchhalten und darauf vertrauen was ich tue. Einmal etwas zu riskieren und dann, nachdem es geklappt hat, zu spüren: „Ja, das war’s!“ Manchmal bemerkte ich aber auch, dass es eben nicht so war wie geplant. Der Übungseffekt dabei ist aber nicht unbedingt das positive Ergebnis. Nein, der Effekt ist, dass ich übe bewusst wahrzunehmen was ich vor habe, also plane. Das Geplante klar und deutlich umzusetzen und nicht vergessen zu erkennen, was/wie das Ergebnis war. Das Ganze ist ein Prozess, bei dem ich mich immer gerade im Jetzt befinde. Im Jetzt zu sein ist für mich nicht so leicht. Im planen und tüfteln kann ich darauf schon mal vergessen. Aber gerade deshalb, weil man sich doch immer nur im Jetzt befindet, fällt es wieder schwer das Vor- und das Nachher zu beachten. Das klingt kompliziert. Was ich damit sagen möchte ist folgendes: Ständig bei dem zu sein, was ich gerade tute wird von dem planenden umsichtigen Tätigkeiten genau ins Gegenteil gezerrt. Das wird dann zu so einem Hin und Her. Weitsichtig sein, im Hier bleiben und so weiter. Ich muss bei meiner Tätigkeit als Trainer und Choreograph bei Dancing Stars also zu einer Lösung kommen. Ich versuche dann die einzelnen Stufen immer ganz bewusst im Hier und Jetzt zu erleben. Wenn ich plane, plane ich. Wenn ich trainiere, trainiere ich. Und wenn ich alles vorgeführt habe betrachte ich das Ergebnis indem ich einfach betrachte:). Das klingt jetzt so theoretisch, irgendwie logisch. Aber das meine ich ja mit Üben. Ich trainiere das so zu machen, während ich es mache. Learning by doing.
Mein Übungsergebnis dieses Mal lautet: Vertrauen. Wenn ich einen Weg finde, mich sicher genug zu machen, mein Vertrauen in das zu stärken was ich tue, dann fällt es mir nicht mehr so schwer im Hier und Jetzt zu bleiben. Ich kann dann beim Planen darauf vertrauen, dass sich das schon ausgeht und beim Trainieren sicher sein, dass mein Plan das gewünschte Ergebnis bringen wird. Ich brauche zum Beispiel während ich tanze nicht mehr daran zu denken, ob das schon gut ist, was ich da mache.
Ich mag es, so zu arbeiten. Aus einem Job wird zugleich wieder eine Lehre. Ich kann mich noch erinnern wie ich am Anfang meiner tänzerisch-choreographischen Tätigkeit immer wieder total überrascht war, dass sich alles so ausging wie es geplant war. Mir ist schon klar, dass es ein ganz natürlicher Vorgang ist Erfahrungen zu sammeln und dadurch sicherer sprich erfahrener zu werden. Doch die kleinen und manchmal auch größeren Unsicherheiten die ich auch dieses Mal wieder spürte, zeigten mir, dass es zu dieser natürlichen Entwicklung auch ein Stück „bewusstes an sich arbeiten“ (üben) braucht.
Das war einer meiner rückblickenden Gedanken. Ich denke, es wird noch mehrere solcher Gedanken geben. Ich werde sie euch natürlich mitteilen. Bis dahin pfiat euch
G
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